Bodenseegärten – grüne Oase & Blütenpracht
Wir öffnen Ihnen heute die Pforte in eine märchenhafte, fast schon vergessene Welt abseits des pulsierenden Trubels des Alltags: Tauchen Sie ein in die einmalige Blütenpracht der Bodenseegärten. Wer kurz vor dem Sommerurlaub an einen Besuch am Bodensee denkt, kommt um diese besonderen Gärten nicht herum: Die Bodenseegärten sind eine sehenswerte Attraktion und spiegeln nicht nur den Charakter, sondern auch die Gartenkultur der Vergangenheit und die Historie der Region auf einmalige Weise wider. Wir haben einen Ausflug durch die Gärten am Bodensee unternommen und sind dabei durch Raum und Zeit gewandert.
Ob kleines, idyllisches Gartenparadies oder der große, pompöse Schlossgarten – alle Standorte der Bodenseegärten haben ihren eigenen Charme. Rund um den Bodensee lassen sich länderübergreifend die schönsten Garten-Vertreter ihrer Zeit finden; denn die Geschichte des Gartenbaus reicht nachgewiesenermaßen zurück bis 12.000 v.Chr. Im Laufe der Zeit entwickelten sich die unterschiedlichsten Ansätze und Ideen, wie der ideale Bodenseegarten aussehen und genutzt werden sollte.
Bodenseegärten: Schätze vergangener Zeiten
Die ersten bekannten Spuren deuten darauf hin, dass die Felder und Flächen der Bodensee-Region schon in der Steinzeit bearbeitet worden sind. Im archäobotanischen Garten in Frauenfeld lassen sich dazu Hinweise finden. Auch die Kelten aus der nachfolgenden Eisenzeit versuchten sich mit grünem Daumen an den freien Gebieten. Auch wenn ihre Art des Gartenbaus nicht sonderlich ausgereift war, so züchteten sie immerhin einige Nutzpflanzen heran. Erst mit dem Einzug der Römer wurden Bodenseegärten auch als Möglichkeit zur Erholung oder Repräsentation genutzt. Typisch für die römischen Gärten: Wein und viele Reben, aber auch Zier und Küchengärten. Je nach Vermögenslage waren außerdem die Bodenseegärten von Landsitzen beliebt. Sie galten jedoch als Prestigeobjekt und waren ausschließlich den Reichen und Vermögenden vorbehalten. Auch waren es genau diese Gärten, die erhalten blieben, als die Römer wieder abzogen. Der mittelalterliche Kaiser Karl der Große ließ die Landschaftsgärten per Verordnung schützen.
In der Renaissance waren weiterhin italienische Gärten gefragt – nach dem Vorbild der Antike. Das Idealbild war hier erstrebenswert; die Bodenseegärten stachen durch ihren Fokus auf Geometrie und Perspektive hervor. Skulpturen und durch Treppen miteinander verbundene Terrassen waren ebenfalls typisch für diese Zeit. Dieser Stil wurde während des Barock abgewandelt und weiterentwickelt: Die Skulpturen wurden durch Figuren der antiken Mythologie ersetzt, hinzu kamen Wasserspiele umringt von akkurat geschnittenen Buchshecken. So ist das zu den Bodenseegärten gehörende Grundstück des Schloss Salem ein prächtiges Beispiel für den Zeitgeist der damaligen Gartenkultur: Ein Labyrinth und geometrisch angelegte Beete sind hier zu bewundern. Mit der Epoche des Rokoko trat dann erstmals eine größere Veränderung ein: Man wandte sich ab von den geometrischen Formen und setzte als dekoratives Element bevorzugt Engelsgestalten und Bacchanten anstatt der antiken Figuren ein. Das Schloss Meersburg, in dessen Garten am Bodensee sich ein Pavillon befindet, gilt als gutes Beispiel für den damaligen Stil.
Natur pur oder genau geplant?
Im totalen Gegensatz zu den französischen Gärten steht der englische Landschaftsgarten des 18. Jahrhunderts. Natürlichkeit galt als das oberste Prinzip, jedoch mit einem Haken: Das Erscheinungsbild der Gärten sollte in erster Linie natürlich wirken, jedoch ohne diese dem Wildwuchs zu überlassen. Tatsächlich waren die Gartenwege und Beete trotzdem mit Bedacht angelegt worden. Auf der Insel Mainau sind noch einige Bodenseegärten dieser Art zu finden. Im 19. Jahrhundert erschloss sich schließlich auch die Öffentlichkeit einen Zugang zum Gärtnern – in der Bodensee-Region tauchten die ersten Gärten aus öffentlicher Hand auf. Sowohl die Gestaltung als auch die Nutzung der Bodenseegärten öffnete sich nun vielfältigen Varianten und auch im Privatleben vieler nahm der Rückzug ins Grüne einen wichtigeren Stellenwert ein. Der ein oder andere mag es heute noch kennen; nicht umsonst kommen viele Gäste aus den Großstädten des Landes zu uns ins Hotel Maier an den Bodensee, um sich in der Natur der Bodenseegärten von Stress und Hektik des Alltags zu erholen. Damit tun sie es einigen großen Persönlichkeiten gleich: Napoleon III., Hermann Hesse oder Otto Dix gehörten zu den bekannteren Gärtnern am Bodensee.
Die Blütenpracht der Insel Mainau
Inmitten des blauen Bodensees befindet sich die kleine, paradiesische Insel Mainau mit wunderschönen Gärten. Im Frühling zur Hochblüte räkeln sich hier Krokusse, Narzissen, Blausternchen, Tulpen und Schneeglöckchen. Insgesamt über eine Million Blüten bilden auf dem Boden einen bunten, süß duftenden Teppich. Im Sommer gehört die Bühne dann den eleganten Rosengewächsen. Aber auch die exotischen Palmen, Zitronenbäume, Bananenstauden und Engelstrompeten brillieren in ihren Rollen und wecken die Begeisterung des Publikums. Der Herbst sorgt dann mit prächtigen Dahlien für ein letztes farbintensives Highlight im Bodenseegarten, bevor der Winter einbricht.
Bodenseegärten auf dem Gartenkulturpfad Überlingen
Der Gartenkulturpfad in Überlingen am Bodensee lädt zum Gartenhopping ein. Auf vier Kilometern befinden sich die schönsten Parks, Gärten und Grünflächen der Region. Entdecken Sie zum Beispiel den Badgarten, eine Kur- und Kulturoase mit diskretem Charme der 1950er. Oder den Oberen Stadtgarten mit einem Rehgehege und einem märchenhaft verwunschenem Hexenhäusle, sowie den Museumsgarten auf einem Plateau hoch über den Dächern der Altstadt. In diesem Bodenseegarten können Sie sich satt sehen, kein Gartenwunsch bleibt unerfüllt. Zum Abschluss Ihrer Gartenreise genießen Sie die blühende Uferpromenade mit ihrem einzigartigen, mediterranen Charakter.
Blütenpracht zum Verlieben am westlichen Bodensee
Die Region am westlichen Bodensee lädt Gartenliebhaber auf eine Reise durch wunderschöne Bodenseegärten und verschlungene Parkanlagen ein. Tauchen Sie in ein Paradies voller Formen und Farben ein, entdecken Sie märchenhafte Bauerngärten, elegante Privatgärten und prunkvolle Schlossparks. In Reichenau genießen Sie am Seeufer einen Hauch von Mittelmeer und in Allersbach begegnen Ihnen im Wild- und Freizeitpark neben einer Pflanzenvielfalt auch das ein oder andere neugierige Tier. Auf dem Arenenberg bieten sich Ihnen 600 Jahre Gartentradition dar und im Künstlergarten von Hermann Hesse können Sie in die geistigen Fußstapfen des Schriftstellers treten.
Ausflüge rund um den Bodensee
So sind in den Bodenseegärten rund 7.500 Jahre Gartenbau-Geschichte verankert - eine beeindruckende Zahl! Wir empfehlen daher jedem, sich die wundervollen Bodenseegärten selbst einmal anzuschauen. Besonders im Sommer ist die blühende Pracht ein Phänomen! Im Juni und September findet seit einigen Jahren regelmäßig die „Lange Nacht der Bodenseegärten“ statt, die Besuchern einen Einblick in die verschiedensten Bodenseegärten und deren Geschichte gibt. Auf der Insel Mainau haben Tatkräftige auch die Möglichkeit, selbst einen Tag Mainau-Gärtner zu sein und Gärten mitzugestalten. Außerdem bietet sich durch die zahlreichen Standorte der Bodenseegärten in Deutschland, Schweiz und Österreich ein abwechslungsreiches Ausflugsprogramm für den Sommerurlaub – probieren Sie es doch selbst einmal aus und starten Sie vom Hotel Maier aus zu den schönsten botanischen Hotspots der Umgebung.