Slow Food im Restaurant Maier: Kein Trend, sondern eine Haltung

Wer schon einmal bei uns im Slow Food Restaurant am Bodensee war, weiß: Hier ticken die Uhren anders. Und obwohl der Begriff Slow Food nichts mit der Geschwindigkeit beim Essen zu tun hat, spielt Zeit irgendwie doch eine Rolle bei dem großen Trend-Thema der Kulinarik. Doch ist Slow Food wirklich nur ein Trend? Nein – dahinter steckt ein facettenreiches Konzept, eine Einstellung, ein Versprechen. Was für ein Versprechen damit gemeint ist, versuchen wir als Slow Food Restaurant am Bodensee in diesem Blogartikel einmal darzustellen.
Wie Slow Food die Welt erobert
Slow Food ist in aller Munde – aber nicht so, wie es das sein sollte, nämlich wortwörtlich. Man spricht über Slow Food, man liest darüber in Lifestyle-Magazinen, man hört von sogenannten Foodbloggern, die ihre Ernährung gänzlich auf Slow Food umgestellt haben. Aber dabei kommt manchmal etwas zu kurz – der eigentliche Gedanke hinter dem Konzept. Lassen Sie uns das einmal näher betrachten: Slow Food ist nicht nur eine Reihe an Lebensmitteln, die man isst, sondern eine ganze Bewegung, die sich einem Prinzip verschrieben hat, nämlich der Erhaltung und Vertretung von Produkten und Lebensmittelerzeugern, die ein zukunftsfähiges Lebensmittelsystem und ökologische Nachhaltigkeit charakterisiert. Dazu gehört beispielsweise regionale Esskultur und traditionelle Produktionsverfahren zu bewahren sowie die Vermeidung von Lebensmittelverschwendung. Auch die Auseinandersetzung mit ernährungspolitischen Themen wie Gentechnik bei Lebensmitteln, Bienensterben oder Überfischung der Meere spielt eine Rolle bei den Anhängern der Slow Food Bewegung. In Deutschland haben sich über 13.500 Mitglieder in 85 Convivien im Verein Slow Food e.V. organisiert, international sind es rund 80.000 Mitglieder aus über 150 Ländern. Eins haben alle gemeinsam: Der Slow Food-Bewegung anzugehören bedeutet Verantwortung zu übernehmen – und genau dies setzen wir mit unserem Restaurant Maier um. Die Lebensmittel, die in unserer Küche verarbeitet werden, stammen allesamt von Landwirten und Erzeugern der Umgebung. Sie werden oftmals nach traditionellen Verfahren gewonnen, stets zu fairen Konditionen produziert und von uns immer mit höchster Sorgfalt und Qualitätsanspruch zubereitet. Wie genau wir als Slow Food Restaurant dabei vorgehen, zeigt ein aktueller Beitrag des SWR zur Slow Food Messe in Stuttgart (ab Min. 15:00).

Slow Food im Restaurant: Mehr als nur Genuss
Von den Töpfen geht’s auf den Teller: Auch hier achten wir darauf, unsere Menüs besonders ansprechend anzurichten – das Auge isst schließlich mit! Überhaupt ist Genuss eine wichtige Komponente im Slow Food. Eine programmatische Erklärung über die Ziele von Slow Food gibt folgende Aussagen als Leitsätze der Bewegung vor:
1. „Genuss steht im Mittelpunkt.“
Slow Food will Essen wieder erlebbar machen: Das kulinarische Erlebnis mit allen Sinnen tritt in den Vordergrund und zeigt, dass Essen mehr bedeutet als nur der zweckmäßige Prozess der Nahrungsaufnahme.
2. „Qualität braucht Zeit.“
Das heutige globale Lebensmittelsystem basiert auf einer nahezu immerwährenden Verfügbarkeit von Lebensmitteln. Doch es gibt für alles eine Zeit: Für Anbau, für Reife und Ernte von Lebensmitteln und Erzeugnissen, die saisonalen Bedingungen unterliegen. Slow Food erkennt man daran, dass es genau diesen Zeit- und Produktionsaufwand beachtet – und wenn mal ein Produkt „aus“ ist, dann ist es eben aus.
3. „Die ökologische, regionale, sinnliche und ästhetische Qualität ist Voraussetzung für Genuss.“
Dieser Punkt knüpft an die vorherige Aussage an: Für echten Genuss ist eine hohe Qualität Voraussetzung – in jeder Hinsicht. Geruch, Geschmack, Haptik und Optik spielen dabei ebenso eine Rolle wie einwandfreie Herkunft und Produktionskette eines Lebensmittels.
4. „Geschmack ist keine Geschmackssache, sondern eine historische, kulturelle, individuelle, soziale und ökonomische Dimension, über die durchaus gestritten werden soll.“
Will heißen: Wir entscheiden aufgrund von subjektiven Ausprägungen, was wir als Geschmack oder Genuss erachten und was nicht. Gerichte, die an anderen Orten der Welt als Delikatesse gehandelt werden, sind uns hierzulande völlig fremd – und doch besitzen sie nicht weniger Geschmack.

Die Arche des Geschmacks – rettet Slow Food!
Apropos Geschmack: Aus der Slow Food-Kultur geht die „Arche des Geschmacks“ hervor, eine lange Liste an Lebensmitteln, Kulturpflanzensorten und Nutztierrassen, die vom Aussterben bedroht sind. Das internationale Projekt der Slow Food Stiftung für Biodiversität schützt über 2000 Arten aus einem triftigen Grund: Gehen diese Arten verloren, verfällt auch das traditionelle Wissen um ihre Verarbeitung und Produktion und schließlich auch ein Stück unserer Ernährungskultur. Im Arche-Menü im Restaurant Maier verarbeiten wir genau solche Lebensmittel zu außergewöhnlichen Gerichten. So stehen auf der Speisekarte beispielsweise Mille Feuille vom Ziegenkäse und Riebelmais mit Wildkräutersalat und Linsenvinaigrette als Vorspeise oder ein hausgemachter Kuchen vom Musmehl zum Nachtisch. Zu den Gängen empfehlen wir gern ein Glas Wein – doch nicht irgendeinen Wein! Die See- und Berg-Weine stammen aus der nahen Region rund um den Bodensee und fügen sich perfekt in unser Slow Food-Konzept ein, denn: Neben Slow Food gibt es auch den Ableger Slow Wine, der nach ähnlichen Prinzipien die Regionalität, Nachhaltigkeit und Artenerhaltung von Weinen vertritt und damit den bewussten Genuss fördert.
Na, auf den Geschmack gekommen? Dann bleibt nur noch eins zu tun: Erleben Sie Kulinarik! Erkunden Sie die Produkte der Region mit Augen, Ohren, Mund und Händen und genießen Sie die „slowe“ Lebensart. Wer sich einen ersten Eindruck verschaffen will, wie Slow Food genau aussieht, riecht, schmeckt und anfühlt, der kann in unserem Slow Food Restaurant Maier am Bodensee eine Kostprobe bekommen. Wir wünschen guten Appetit!