Wandern am Bodensee: Über Stock & Stein

Wandern am Bodensee – das ist eine Klasse für sich. Nicht, weil es besonders schwierig wäre, denn Wanderwege für Anfänger gibt es dort genug. Nein, der Grund, warum sich Naturfreunde beim Anblick der Wanderkarten rund um den Bodensee frohlockend die Hände reiben, ist ein ganz einfacher: Die Wanderwege dieser Region zählen zu den schönsten Routen Deutschlands. Kein Wunder, bestechen sie doch mit dem Alpenblick auf der einen und der Bodensee-Aussicht auf der anderen Seite. Zwischen Berg und Tal führen zahllose Wege entlang atemberaubender Aussichtspunkte – darunter auch besondere Premiumwanderwege. Wer schon einmal in den Genuss gekommen ist, weiß, wovon wir sprechen! Für alle anderen geben wir unser Bestes, dieses Erlebnis zumindest annähernd zu beschreiben, aber erleben müssen Sie es nachher am besten selbst.
Einmal auf dem SeeGang wandern gehen
Haben Sie schon Ihre Wanderschuhe geschnürt? Dann wird es aber jetzt Zeit! Der Bodensee will schließlich entdeckt, ja, erobert werden! Und das geht am allerbesten zu Fuß – da sprechen wir aus eigener Erfahrung. Rund um unseren Lieblingssee gibt es einen Wanderweg für Jedermann: Lange Wege, kurze Wege, steile Wege, Feldwege, Waldwege...wer hier nicht glücklich wird, wird es nirgends. Besonderen Fokus möchten wir auf die Premiumwanderwege legen. Diese sind mit dem Premium-Wandersiegel des Deutschen Wanderinstituts ausgezeichnet worden, welches besonders schöne Ausblickpunkte und eine gute Beschilderung entlang der Wanderwege bescheinigt. Verlaufen ist damit quasi unmöglich und weil die meisten dieser Wege ohnehin Rundwege sind, kommt man automatisch irgendwann wieder an seinen Ausgangspunkt zurück. In diesem Fall sollte man allerdings hoffen, dass man sich nicht gerade für den SeeGang entschieden hat, denn der ist mit stattlichen 53 Kilometern Länge schon ein ordentlicher Marsch.

Wer sich allerdings gut drauf vorbereitet hat – dazu später mehr – der wird auf dem SeeGang seine pure Freude haben. Ein Großteil des Weges führt direkt am Ufer des Bodensees entlang. Dort, wo das Wandern in unmittelbarer Nähe zum Wasser nicht möglich ist, lohnt sich aber auch ein kurzer Abstecher landeinwärts, um einige Sehenswürdigkeiten auf der Strecke von Überlingen bis Konstanz zu entdecken: Von der Ruine Altbodman aus dem 12. Jahrhundert über die bekannte Blumeninsel Mainau und dem kulturellen Angebot Ludwighafens bis zum exotischen Stadtgarten Überlingen kommt garantiert keine Eintönigkeit auf.

Premiumwanderwege am Bodensee: LangGänge
Wer befürchtet, auf diesen Wegen den wunderschönen Bodensee aus dem Blick zu verlieren, den können wir beruhigen: Die verschiedenen Strecken, die zu den LandGängen gehören, besitzen einige der traumhaftesten Aussichtspunkte auf ihrem Weg. Wer sich zum Wandern hierher begibt, entdeckt außerdem die Besonderheiten der regionalen Flora und Fauna. Naturbelassene Wege links und rechts von blühenden Wiesen und mit seltenen Pflanzen besiedelten Feldern, wilde Flusstäler und urige Waldpfade bieten auch für den erfahrenen Wanderer Abwechslung. Bei der „Bergtour Höchsten“ ist der Name Programm, hier geht es hoch hinaus. Der anspruchsvolle Aufstieg wird mit dem Anblick des 240 Kilometer langen Alpenpanoramas belohnt – hier könnte man ewig verweilen!

Doch es geht weiter auf unserer Wanderstrecke: Ein Highlight befindet sich auf den Premiumwanderwegen „Hegauer Kegelspiel“: Vor rund 14 Millionen Jahren entstand hier im Hegau eine Vulkanlandschaft, deren bizarre Gesteinsformationen bis heute zu bewundern sind. Ganz in der Nähe liegt zudem der Eiszeitpark Engen, welcher mittels einer detailreichen Rekonstruktion Einblicke in die späteiszeitliche Vegetation und Umwelt der Rentierjäger vor circa 15.000 Jahren liefert. Beeindruckend!
Schließlich lohnt auch eine Tour entlang der DonauFelsenläufe. Seit 2014 gehören hierzu fünf Premiumwanderwege, die sich hervorragend zum Wandern für Naturliebhaber eignen, die gleichzeitig nach Ruhe und Abgeschiedenheit suchen. Mit Streckenlängen zwischen sechs und dreizehn Kilometern sind alle Wanderwege in wenigen Stunden zu schaffen. Für den „Donaufelsengarten“ und die „Witbergrunde“ sollten Einsteiger etwa zwei bis drei Stunden reine Laufzeit einplanen, auf dem Weg laden jedoch auch Waldliegen und Rastinseln zu gemütlichen Pausen ein. Apropos Pause – wir nutzen die Gelegenheit, um Ihnen eine kurze Auflistung der Dinge mitzugeben, die beim Wandern am Bodensee auf keinen Fall fehlen dürfen.
Wandern am Bodensee will gelernt sein
Abgesehen von einigen sehr langen Wanderstrecken sind die Premiumwanderwege in einem Tagesausflug gut zu bewältigen, die Aufzählung der benötigten Dinge bezieht sich daher nicht auf mehrtägige Wandertrips, bei denen eine umfassende Selbstversorgung von Nöten wäre. Stattdessen geben wir einige Tipps rund ums Wandern, die sich mit der Zeit bewährt haben und bisweilen hilfreich sein können, wenn Sie sich mehrere Stunden in der freien Natur bewegen.
1. Eigene Fitness richtig einschätzen
Höher, schneller, weiter – das ist nicht im Sinne des Wanderns. Speziell in der Bodensee-Region gibt es so viele Besonderheiten und Naturschönheiten zu entdecken, dass es sich nicht lohnt, durch Feld und Wald zu hetzen. Dennoch sollten Sie ganz ohne Druck eine realistische Einschätzung davon haben, was Sie zu leisten vermögen und im Zweifel lieber die kürzere bzw. weniger anspruchsvolle Route wählen. So sind Sie im Stande, den Ausflug auch tatsächlich zu genießen.
2. Richtige Tourenplanung
Planung ist beim Wandern das A und O. Die Möglichkeiten am Bodensee sind nahezu unbegrenzt – Sie müssen sich nur für eine Route entscheiden. Planen Sie dann genau, welchen Weg Sie gehen möchten, wie viel Zeit Sie dafür in etwa benötigen und an welchen Stellen Sie eine Pause einlegen möchten. Eine Wanderkarte der Region kann dabei helfen: Im Hotel Maier können Sie kostenfrei eine Wanderkarte leihen und unser ortskundiges Team vor Ort verrät Ihnen die besten Hotspots zum Verweilen.
3. Wetterfeste Kleidung
Dieser Punkt wird gern unterschätzt – ein halbwegs festes Schuhwerk und eine Regenjacke sollten doch reichen, oder? Je nachdem, zu welcher Jahreszeit und auf welcher Route Sie wandern gehen, kann es jedoch nicht schaden, das ein oder andere Kleidungsstück zusätzlich einzupacken. So wissen erfahrene Wanderer des „Zwiebellook“ zu schätzen, mit dem sie sich der jeweiligen Wetter- bzw. Höhenlage in Windeseile anpassen können. Wo wir gerade über Wind sprechen: Setzen Sie statt einer Regenjacke lieber auf einen wasserabweisenden Windbreaker. Eine Kopfbedeckung und Sonnenbrille sind ebenfalls obligatorisch. Schließlich fehlen noch Wanderschuhe: Trittfest, aber nicht zu schwer sollten sie sein, und natürlich ebenfalls wasserabweisend. Idealerweise sind die Schuhe nicht nagelneu, denn damit sind Blasen an den Füßen vorprogrammiert – was zu unserem nächsten Punkt führt.
4. Ausrüstung
Seien Sie für alle Eventualitäten gewappnet: Ein Muss sind Blasenpflaster, Desinfektionsspray, Wundpflaster, Verband und kühlende Wundsalbe sowie Sonnencreme. Packen Sie eine kleine Mahlzeit als Snack ein, auch wenn Sie eine Rast in einem Gasthaus geplant haben – für alle Fälle. Ein Fehler, den besonders Anfänger häufig machen, ist zu wenig Wasser mitzunehmen. Während einer mehrstündigen Wandertour braucht Ihr Körper mindestens vier bis fünf Liter Wasser; legen Sie also regelmäßig Trinkpausen ein.
5. Zeit nehmen
Dieser Punkt geht Hand in Hand mit Punkt 1: Nehmen Sie sich Zeit und genießen Sie es! Wann sonst bekommt man schon einmal die Gelegenheit, so richtig abzuschalten? Nicht umsonst wandern jährlich tausende Menschen auf Pilgerwegen, um zu sich selbst zu finden. Aber ob Pilgerreise oder Tagesausflug: Eine kleine Auszeit vom Alltag tut jedem gut. Lassen Sie die Natur auf sich wirken, atmen Sie tief ein, und lassen Sie Ihren Blick über die Weite der Berge und des Bodensees wandern. Wirkt Wunder, versprochen!
Na, Wanderlust bekommen? Dann nichts wie los! Im Hotel Maier beraten wir Sie gern rund um Ihren individuellen Wanderurlaub am Bodensee.
